Mit seinem durchgängigen Sonnenschein war es ein Tag wie ihn Solaranlagen-Besitzer mögen. Und die, die sich bisher noch nicht für eine Photovoltaikanlage entschieden haben, stießen beim Info- und Beratungstag auf dem Bonner Münsterplatz auf neue Lösungen. Das Thema „Solar“ war eines von mehreren Themen, über die SWB Energie und Wasser als einer der Ausrichter der Bonner Energietage zum Auftakt informierte.
Obwohl sie angesichts der hohen Temperaturen aktuell in der Sonne schwitzten, dachten viele Menschen schon an den Winter und daran, wie sie es in der kalten Jahreszeit gemütlich warm haben. Viele steuerten mit dem Stand von SWB Energie und Wasser zuerst die Fachleute ihres lokalen Energieversorgers an und konnten es gar nicht erwarten. „Kriege ich auch Fernwärme? Wann kommt ihr damit in meine Straße?“, waren häufige Fragen, die das SWB-Team beantwortete. „Da geht es gar nicht mehr ums ob, sondern nur ums wann“, stellte SWB-Fachbereichsleiter Thorsten Ellmann angetan von so viel Enthusiasmus fest.
Rundum sorglos zur Wärmepumpe
Genauso gefragt war die Stadtwerke-Expertise in Sachen Wärmepumpe für jene Gebiete, die nicht oder noch nicht ans Fernwärmenetz angeschlossen werden können, auch wenn die Stadtwerke Bonn dieses in den kommenden Jahren verdoppeln werden - auf 270 Kilometer Länge.
„Wird mein Haus mit einer Wärmepumpe so warm wie mit meiner bisherigen Ölheizung, die jetzt raus muss? Wie bekomme ich einen Handwerker? Wer koordiniert das alles, und was kostet mich das?“, wollte ein Bonner wissen. „Wir helfen Privatleuten genauso wie Gewerbetreibenden und der Industrie bei Wärmewende, Wärmelieferung und Fördermitteln“, beruhigte ihn Sebastian Breuer vom SWB-Fachbereich Energiedienstleistungen. SWB Energie und Wasser prüfe, plane und baue mit einem Fachpartner gemeinsam und sei dabei für die Kunden der eine Ansprechpartner, der alles managt.
Für alle, die eine Wärmepumpe oder Hybrid-Heizung anvisieren, halten die SWB eine Full-Service-Lösung als Mietmodell inklusive nachgelagerter Betriebsführung sowie auch ein Paket zum Kauf einer Wärmepumpe mit optionaler Betriebsführung bereit. „Also rundum sorglos“, freute sich eine Bonnerin. „Wir sind begeistert, wie die Stadtwerke Bonn die Wärmeplanung angehen“, äußerte das Ehepaar Wendt aus Meckenheim: „Speziell auch, wie sie die Netze ausweiten, ihr Heizkraftwerk wasserstofffähig umbauen und auf regenerative Energiequellen setzen.“
E-Ladestellen in Ein- und Mehrfamilienhäusern
„Was es an neuen Entwicklungen gibt“, interessierte Hartwig Jung. Der passionierte E-Autofahrer aus Alfter schaute sich die SWB-Wallbox an. Johannes Schmid, SWB-Fachmann für E-Mobilität, meldete unter anderem, dass man kürzlich den 400. Öffentlichen Ladepunkt in Betrieb genommen habe und neben der Wallbox fürs Eigenheim, auch ein Ladesystem für Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage parat hat.
PV-Anlagen auch für Mietshäuser oder Eigentümergemeinschaften
Wo alles von Elektrifizierung sprach, fehlte das Thema Photovoltaik (PV) zur Stromerzeugung nicht. „Von einer neuen Idee sehr angetan“ war nach dem Gespräch mit den SWB-Fachleuten Norbert Radig, der „komplett zufällig auf dem Infos- und Beratungstag gelandet“ war: „Und genau richtig vor einer Eigentümerversammlung nächste Woche, bei der ein Punkt die Neustrukturierung des Hausstroms und potenziell eine Solaranlage auf dem Dach ist.“ Er sei dafür, „aber versuchen Sie mal 30 Eigentümer unter einen Hut zu bekommen“.
Um ein Argument reicher sei er, weil die SWB ab sofort eine „tolle Lösung“ für Mieter in Mehrfamilienhäusern und Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) anbieten. Dabei schließen die Stadtwerke einen Dachnutzungsvertrag mit den Hauseigentümern auf 20 Jahre und Stromlieferverträge mit den Mietern, die sich sonst um nichts kümmern müssen, so Stefan Haupt vom Fachbereich Erneuerbare Energien und zuständig für BonnPlus PV: „Sie erhalten ökologisch sauberen Strom direkt von der PV-Anlage auf dem eigenen Dach, den wir direkt mit ihnen abrechnen. Und dieser Strom wird von uns zudem mit Festpreisgarantie günstiger als herkömmliche Tarife angeboten. Dabei können die Mieterinnen und Mieter ihren Rest-Strom auch noch weiter von ihrem gewohnten Anbieter beziehen. So können Eigentümerinnen und Eigentümer von Miethäusern oder WEGs das Thema PV ohne Risiko und eigenen Aufwand an uns abgeben.“
Orientierung auf dem Weg zu Klimaneutralität
Auf das Potenzial von 56.000 Dächern in Bonn, die für PV nutzbar seien, verwies SWB-Chef Olaf Hermes. Aber auch darauf, dass die gesamte Energiebranche vor einer großen Transformation steht. Auf dem Weg zu Klimaneutralität und dezentralerer Energieerzeugung sei es für die Stadtwerke Bonn als regionaler Versorger unerlässlich, die Menschen in der Region mitzunehmen und dafür zu begeistern. Nicht zuletzt „weil viele angesichts der vielfältigen Gesetze und Veränderungen Orientierung und Unterstützung brauchen, sind wir bei den Bonner Energietagen dabei“, so Hermes.
Der Beratungs- und Infotag auf dem Münsterplatz war nur der Auftakt für ein kostenfreies Programm mit Aktionen und Vorträgen, zu dem als weitere Ausrichter noch bis 13. September auch die Stadt Bonn, die Verbraucherzentrale NRW und die Bonner Energie Agentur einladen. Mehr zu Bonns Klimawende, den Stadtwerken und der „Energiewende für zu Hause“ etwa gibt es bei einem gleichnamigen Vortrag von SWB Energie und Wasser unter der Überschrift „Sonne, Wärme, Ladestrom“ oder bei einem Rundgang durch das Heizkraftwerk Nord, wo Energie aus Abfall für Strom und Fernwärme gewonnen wird. Weitere Infos unter bonner-energietage.de. (as)