Um bis 2035 klimaneutral zu werden, muss die Stadt Bonn in ihren Gebäuden die Heizungen sanieren und von Öl und Gas auf erneuerbare Energien umsteigen. Überwiegend sollen die Liegenschaften in den nächsten Jahren mit einer Wärmepumpe ausgestattet oder an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Damit der Umstieg bis 2035 gelingt, braucht die Stadt starke Partner und arbeitet, wie bereits beim Photovoltaikausbau auf städtischen Gebäuden, mit den Stadtwerken Bonn (SWB) zusammen.
Seit Beginn der Wärme-Partnerschaft zwischen Städtischem Gebäudemanagement und SWB wurden 22 städtische Heizungsanlagen modernisiert. Fünf Liegenschaften wurden an das Fernwärmenetz angeschlossen, dazu gehören zum Beispiel das Hardtberg-Gymnasium und das Clara-Schumann-Gymnasium. 14 Gebäude wurden mit einer Wärmepumpe ausgestattet, darunter zum Beispiel die Ennertschule, das Ortsteilzentrum Brüser Berg und die Grundschule Buschdorf. Drei weitere Wärmepumpen werden in Kürze errichtet, etwa an der Gesamtschule Beuel.
Bei den meisten neuen Heizungsanlagen mit Wärmepumpe handelt es sich aktuell noch um Hybridanlagen: Dabei übernehmen Luft-Wärmepumpen die Grundlast und Gaskessel die Spitzenlast bei sehr hohem Wärmebedarf. Ziel ist es, sobald die Gebäude energetisch modernisiert wurden und der Wärmebedarf reduziert worden ist, die Gaskessel abzuschalten und die Gebäude ausschließlich über die Wärmepumpe zu beheizen. Reine Wärmepumpen, die schon jetzt den gesamten Wärmebedarf eines Gebäudes abdecken, gibt es aktuell an drei städtischen Liegenschaften, zum Beispiel an der Kita Siegburger Straße.
Oberbürgermeisterin Katja Dörner erklärt: „Um unsere Klimaschutzziele einzuhalten, müssen wir die Wärmewende in den städtischen Gebäuden jetzt angehen. Ich bin froh, dass wir mit den Stadtwerken auch bei diesem Thema einen erfahrenen Partner an unserer Seite haben. Angesichts des bekannten Sanierungsstaus können wir nicht warten, bis alle städtischen Gebäude energetisch modernisiert wurden. Die Hybridanlagen sind daher eine gute Übergangslösung, dank der wir bereits jetzt klimaschädliches CO2 einsparen können.“
SWB-Chef Olaf Hermes ergänzt: „Die Hälfte unseres Energieverbrauchs in Deutschland wird für das Heizen benötigt. Die dafür genutzte Wärme wird bundesweit noch immer zu 80 Prozent auf Basis fossiler Energien erzeugt. Wer die Energiewende umsetzen will, muss beim Heizen ansetzen. In Bonn leisten wir gemeinsam mit der Stadt unseren Beitrag und arbeiten systematisch zusammen, um die Wärmewende voranzutreiben.“
Wärmewende in städtischen Gebäuden ist Teil des Klimaplans 2035
Der Einsatz erneuerbarer Energien für die Wärmeversorgung der städtischen Gebäude ist Teil des Bonner Klimaplans 2035. Damit möchte die Stadt bei der Wärmewende mit gutem Beispiel vorangehen – der Anteil der kommunalen Liegenschaften am Gesamt-Wärmebedarf der Stadt Bonn liegt bei 3,5 Prozent. Wie das gesamte Stadtgebiet künftig mit klimaschonender Wärme versorgt werden kann, soll die kommunale Wärmeplanung herausfinden. Erste Zwischenergebnisse liegen bereits vor und geben Eigentümerinnen und Eigentümer Anhaltspunkte, sich über geeignete Wärmeversorgungsmethoden zu informieren. Mehr zur kommunalen Wärmeplanung gibt es unter www.bonn.de/waerme.
Der Klimaplan als Fahrplan für eine klimaneutrale und lebenswerte Stadt Bonn war im März 2023 vom Stadtrat beschlossen worden. Als Klimaneutralitätsstrategie definiert der Klimaplan Ziele und Entwicklungspfade für die Zeit bis 2035. Und er enthält ein darauf ausgerichtetes Arbeitsprogramm für die Stadtverwaltung, das umgesetzt und in den kommenden Jahren kontinuierlich fortgeschrieben werden wird. Weitere Informationen zum Bonner Klimaplan 2035 gibt es unter www.bonn.de/klimaplan.