Wie wird Fernwärme erzeugt?

Fernwärme zählt zu den effizientesten und umweltfreundlichsten Formen der Energieversorgung. Bei den Stadtwerken Bonn wird diese moderne Technologie in zwei hochmodernen Anlagen umgesetzt: dem Heizkraftwerk Nord und dem Heizwerk Süd. Sie nutzen innovative Verfahren wie die Kraft-Wärme-Kopplung und Energierecycling, um gleichzeitig Wärme und Strom zu erzeugen. Erfahre hier, wie die Bonner Heizkraftwerke arbeiten, welche Vorteile Fernwärme bietet und wie sie aktiv zum Klimaschutz beiträgt.

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Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V. (AGFW) erklärt die Funktionsweise und Vorteile von Fernwärme per Infofilm. (Quelle: www.fernwaerme-info.com)

Mehr Klimaschutz und Komfort für Bonn

Die SWB-Heizkraftwerke setzen Maßstäbe in der umweltfreundlichen Energieversorgung. Neben der Klimaschutzwirkung bietet die Fernwärme zahlreiche Vorteile für Bauherren und Gebäudebesitzer:

  • Hervorragende Umweltbilanz: Der CO₂-Ausstoß ist im Vergleich zu Heizöl dreimal geringer.
  • Fördermöglichkeiten: Mit Fernwärme kann ein Gebäude als Niedrigenergiesparhaus eingestuft werden, was den Zugang zu zinsgünstigen KfW-Darlehen erleichtert.
  • Komfort und Kostenersparnis: Fernwärme ist vergleichsweise günstig, komfortabel und ressourcenschonend.

Mit den hochmodernen Anlagen und dem stetigen Ausbau der Fernwärmeversorgung trägt SWB Energie und Wasser aktiv dazu bei, die Klimaziele der Bundesstadt Bonn zu erreichen.

Heizkraftwerk Nord: Ein Vorbild für Klimaschutz und Effizienz

Mit der modernsten Technologie des Heizkraftwerks Nord ist auch die Voraussetzung geschaffen, weitere Teile des Stadtgebietes und zahlreiche neue Kunden an das bereits heute weit verzweigte Fernwärmenetz anzubinden. Zurzeit arbeitet SWB Energie und Wasser deshalb an der Weiterentwicklung der Bonner Fernwärmeversorgung. Unter der Überschrift „Fernwärme 2020“ wird das Fernwärmenetz ausgebaut. So werden derzeit im Bonner Norden in einem ersten Schritt neue Gebiete an diese klimaschonende und vergleichsweise günstige Wärmeversorgung angeschlossen. Schritt für Schritt sollen mehr Bonner, sei es in Neubauten oder im Bestand, die Vorteile der Fernwärme nutzen können.

Ein gewichtiges Argument für die Fernwärme ist der geringe Primärenergiefaktor: Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt für jeden Energieträger – zum Beispiel Strom, Erdgas, Heizöl, Fernwärme – einen Primärenergiefaktor fest. Er dient als Indikator für das Verhältnis von eingesetzter Primärenergie zur abgegebenen Endenergie. Der Primärenergie-Faktor der Bonner Fernwärme beträgt derzeit 0,25 und ist unter anderem deshalb so günstig, weil SWB Energie und Wasser diese auch mithilfe des Prinzips der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt und Hausmüll als „nachwachsenden Rohstoff“ mit einbezieht. Dies senkt den Primärenergiefaktor der Fernwärme und macht sie zur umweltfreundlichsten Wärmeversorgung in Bonn.

Die hohe Effizienz des Heizkraftwerks Nord wirkt sich nicht nur positiv auf die Umwelt aus, sondern senkt auch die Kosten der Wärmeerzeugung. Davon profitieren direkt unsere Kunden.

Preissenkung dank Modernisierung

Das umgebaute Heizkraftwerk Nord ist eines der modernsten in Europa und steht für die Einsparung von bis zu 194.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr. Damit ist es das größte Klimaschutzprojekt in der Region. Dank der modernsten Technologie wird im Heizkraftwerk Nord mit sehr hohem Wirkungsgrad gearbeitet. Dadurch konnten die Erzeugungskosten gesenkt werden. Von dieser Ersparnis haben die Fernwärmekunden bereits durch Preissenkungen profitiert. SWB-Fernwärmekunden können deshalb auch im Vergleich zu anderen Formen der Wärmeerzeugung immer mit wettbewerbsfähigen Preisen rechnen.

Das besondere an den SWB-Kraftwerken ist die hohe Effizienz. Fachleute erkennen das schon am Namen: Heizkraftwerk. Beide SWB-Kraftwerke erzeugen heißes Wasser, das als Fernwärme in weite Teile der Stadt geleitet wird. Statt die Abwärme über Kühltürme an die Atmosphäre abzugeben, wird sie im Heizkraftwerk Nord dann zusätzlich für die Stromerzeugung (Kraft) genutzt. Weil der Brennstoff sowie die Abwärme dadurch optimal ausgeschöpft werden, erreichen moderne Anlagen sehr hohe Wirkungsgrade. KWK-Anlagen leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Deshalb wird die Stromproduktion in Anlagen dieser Art staatlich gefördert. Mit dem Einsatz eines Primärenergieträgers (Erdgas) und der Nutzung des Dampfes aus der Müllverwertung zur Energieerzeugung erhält man also zwei Energieformen (Wärme und Strom).

Das Prinzip der Fernwärme: das SWB-Heizkraftwerk Nord und das SWB-Heizwerk Süd schicken bis zu 135 Grad heißes Wasser durch ein doppeltes Rohrsystem in Richtung Firmen und Haushalte. Im Gebäude erwärmt es die Heizkörper und das Wasser. Anschließend fließt das abgekühlte Wasser wieder zurück in die Kraftwerke.

Fernwärme: Energie mit hervorragender Umweltbilanz

Mit dem Ausbau des Heizkraftwerks Nord wurde auf dem traditionsreichen Betriebsstandort an der Karlstraße eines der größten Investitions- und Zukunftsprojekte in der Geschichte der Stadtwerke Bonn umgesetzt. Denn der Ausbau bringt die Bundesstadt Bonn bei ihren Klimaschutzzielen einen bedeutenden Schritt voran. Künftig werden unter Nutzung des Dampfes aus der Müllverwertungsanlage an diesem Standort alleine rund 50 Prozent des Bonner Strombedarfs mit dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Der Ausbau sorgt für eine Einsparung von bis zu 194.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr und ist damit das größte Klimaschutzprojekt in der Region, weil dank modernster Technologie mit weniger Energieeinsatz mehr Strom und Wärme erzeugt werden können.

Fernwärme ist dabei nicht nur vergleichsweise günstig und komfortabel, sie weist auch eine hervorragende Umweltbilanz auf. Der Ausstoß an klimaschädlichen CO2-Emissionen ist beispielsweise bei Heizöl dreimal so hoch. Bauherren haben die Möglichkeit, ihr Haus durch Fernwärme als Niedrigenergiesparhaus einstufen zu lassen und können damit auf zinsgünstige Darlehen der KfW zugreifen. Dadurch lassen sich für Neubau und Sanierung die Kosten spürbar senken.

Intelligentes Energierecycling: Energie aus Hausmüll

Neben Erdgas spielt auch eine heimische Energiequelle eine entscheidende Rolle: Der Bonner Hausmüll. Statt ihn ungenutzt zu deponieren, wird er zur klimafreundlichen Energiegewinnung genutzt.

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Der Bonner Abfall ist ein Energiebündel. Ein Rohstoff, der einen fast ebenso hohen Heizwert hat wie Kohle. Nachdem Verpackungen mit dem „Grünen Punkt“, Biomüll, Glasflaschen oder Papier und Kartons getrennt gesammelt und dann wieder verwertet werden, steckt im Restmüll noch immer wertvolle Energie. In der Müllverwertungsanlage wird der „Brennstoff“ Hausmüll zur Energieerzeugung genutzt. Die bei Verbrennung freiwerdende Hitze wird in Wasserdampf umgewandelt und über Rohrleitungen in das benachbarte Heizkraftwerk geleitet. Dort wird die Energie, die im Bonner Hausmüll steckt, zu Strom und Fernwärme veredelt.

Dieses Energierecycling, also die energetische Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Hausmüll, trägt wesentlich dazu bei, dass die Bonner Fernwärme einen herausragend guten Primärenergiefaktor hat. Dieses Prinzip erspart außerdem den Einsatz fossiler Brennstoffe, schont Ressourcen und schützt das Klima.

Heimische Energie: Wärme für Bonn, damals und heute

Die Fernwärme von SWB Energie und Wasser ist ein Bonner Traditionsprodukt. Die Versorgung mit dieser sicheren und umweltschonenden Energie hat ihren Ursprung kurz nach der Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland. Nachdem der parlamentarische Rat und später der Bundestag beschlossen hatten, Bonn zur Bundeshauptstadt zu erheben, begannen die Stadtwerke Bonn damit, ein Fernwärmenetz aufzubauen. In den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden die für die Entwicklung Bonns wichtigen Gebäude an das neue Fernwärmenetz angeschlossen. Einer der ersten Kunden war zu Zeiten Konrad Adenauers das Bundeskanzleramt. Der Deutsche Bundestag, der Lange Eugen, das neue Bonner Stadthaus, die neuen Ministeriumsbauten an der B9 bis hin zu den Häusern der Museumsmeile bezogen von Beginn an die sichere und umweltschonende Wärme. Neben dem Umweltgedanken, der bereits in den 50er Jahren bei der Wahl der Fernwärme ausschlaggebend war, spielte auch der Aspekt der sicheren Energieversorgung für die Bundeshauptstadt eine wichtige Rolle. Heute ist das Bonner Fernwärmenetz rund 80 Kilometer lang. Angeschlossen sind mehr als 2.000 Kunden. Vom Einfamilienhaus, über das historische Bonner Münster und die Häuser der Museumsmeile bis hin zum Posttower.