24.07.2024 SWB Energie und Wasser verhilft Kirchengemeinde zu „Himmelsenergie“
In luftiger Höhe schauen sich (v.l.) Reinhard Loch, Mitglied der AG Dach, Annette Emminger, Umweltbeauftragte der Gemeinde, Stefan Haupt, Projektleiter SWB Energie und Wasser, sowie Manuel Esser, Kirchmeister, die PV-Anlage an. (Foto: Stadtwerke Bonn/Benjamin Westhoff)

Den Wunsch, „Himmelsenergie“ zu nutzen, hatte die Gemeinde der Pauluskirche in Friesdorf schon länger. Mit SWB Energie und Wasser fanden die Initiatoren einen Partner, der die Theorie in die Praxis umgesetzt hat. Mit der vor allem aus Spenden finanzierten Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kirche nimmt die Gemeinde eine Vorreiterrolle ein. 

Seit genau einem Jahr speisen 160 Solarmodule Strom ins Netz ein. Jetzt informiert auch ein besonderes Display alle Bürgerinnen und Bürger darüber, wie viel CO2 im Kampf gegen den Klimawandel durch die Sonnenenergie eingespart wird. „Es ist unsere erste Anlage für eine Kirchengemeinde und auch die Befestigung auf dem Pultdach war für uns etwas Besonderes“, sagt Projektleiter Stefan Haupt vom Fachbereich Erneuerbare Energie bei SWB Energie und Wasser. Die Module liegen nur auf und sind mit Ankern vor dem Abrutschen gesichert.

Innerhalb der bereits existierenden „Paulus for Future“-Gruppe hatte sich im Frühsommer 2020 die „AG Dach“ in Friesdorf gegründet. Die Kirche selbst gehört zur Thomas-Kirchengemeinde. „Ein Jahr später folgte der Beschluss durch das Presbyterium zum Kauf einer 60 kWp-Anlage und im November 2021 die Unterzeichnung des Kaufvertrags“, erzählt Annette Emminger, Umweltbeauftragte der Pauluskirche.

Noch wird die Energie voll eingespeist

Durch die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) planten SWB Energie und Wasser und die Kirche 2022 noch einmal um, setzten auf Volleinspeisung und verstärkten das Netz. „Dies ist für die Kirchengemeinde wegen relativ geringer Eigennutzung und einer dafür relativ großen Anlage wirtschaftlich erheblich günstiger“, betont Reinhard Loch, der nicht nur Mitglied der AG Dach ist, sondern auch langjähriger Energieberater bei der Verbraucherzentrale NRW. 

„Wir werden etwa 53.000 kWh pro Jahr ernten, was ziemlich genau unserer Prognose entspricht. Bei der flachen Ausrichtung des Kirchendaches ist kein Optimum zu erwarten, sondern fünf bis acht Prozent weniger. Zum 1. Juli 2024 lagen wir bei 26.700 kWh. Die Anlage ist unseres Wissens das größte bekannte derartige Projekt in der EKiR (Evangelischen Kirche im Rheinland)“, so Energieexperte Loch. 

Der sehr umweltbewussten Gemeinde geht es aber auch darum, Vorbild für potenzielle Nachahmer zu sein. Bei der eigenen Umweltbeauftragten (und anderen) hat das schon geklappt. „Ich habe mittlerweile auch eine PV-Anlage auf meinem Hausdach installiert und freue mich jeden Tag darüber. Die manchmal doch recht mühevolle und kleinteilige Arbeit für die PV-Anlage auf dem Kirchendach hat mir dabei wertvolle Infos geliefert und den ‚letzten Schubs gegeben‘“, sagt Annette Emminger. 

Spenden und Fördergelder für Projekt

Durch den Wegfall der Mehrwertsteuer wurde die PV-Anlage letztlich sogar etwas günstiger als die geplanten 72.000 Euro. Rund 90 Einzelspender, darunter auch Geschäftsleute aus Friesdorf, steuerten circa 34.000 Euro, der Rest setzte sich aus einem Spendenfonds des früheren Pfarrers Siegfried Eckert, einem Zuschuss der Thomasstiftung und Fördergeldern der Stadt Bonn zusammen.

"Wir sind sehr positiv überrascht, dass die PV-Anlage alleine durch die vielen Spenden und Fördergelder finanziert werden konnte. Diesen Schwung wollen wir jetzt mitnehmen und die zusätzlichen Einnahmen aus der Einspeisung in ökologische Zukunftsprojekte investieren. Klimaschutz rechnet sich im wahrsten Sinne des Wortes", betont Kirchmeister Manuel Esser. 

SWB schenken besonderes Display

Zum Abschluss gab es von SWB Energie und Wasser noch ein Geschenk an die Mitglieder der Pauluskirche. Stefan Haupt und sein Team ließen ein Display installieren, was die erzeugte „Himmelsenergie“ sichtbar macht. Und die soll noch mehr werden: Aktuell denkt die Gemeinde darüber nach, die PV-Anlage am Paulus-Gemeindezentrum zwecks Eigennutzung zu erweitern und das Dach zu begrünen.

„Darüber hinaus erscheint die Dachfläche des ‚Hauses der Familie‘ in Plittersdorf, das auch zur Thomaskirchen-Gemeinde zählt, ebenfalls für Solarmodule gut geeignet“, kündigt Kirchmeister Esser an. (se)

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